Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Prüfungsteil. Als Orientierung, über welche Themen Sie geprüft werden, gibt es Gegenstandskataloge, sowohl für PP als auch KJP.
Pro Jahr gibt es zwei Termine für die schriftliche Prüfung. Der Prüfungstermin Frühjahr und der Prüfungstermin Herbst werden vom IMPP, dem Institut für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen, mehrere Jahre im Vorfeld bekannt gegeben. Das IMPP formuliert die Prüfungsfragen. Es handelt sich um eine zentrale Prüfung, im gesamten Bundesgebiet findet die Prüfung zeitgleich statt.
Die schriftliche Prüfung besteht aus 80 Fragen, für PP und KJP teils dieselben, teils unterschiedliche Fragen. Die ersten 6 - 9 Fragen verlangen in der Regel einen bestimmten Begriff, der als Antwort aufgeschrieben werden soll. Darauf folgen Multiple Choice Fragen, wo 2 bis 3 Antwortmöglichkeiten angekreuzt werden müssen. Im Anschluss findet sich in der Regel eine sogenannte Aufgabenfolge, bei welcher ein Fall skizziert wird und zudem Fragen gestellt werden. Die letzten 50 - 60 Aufgaben bestehen aus Single Choice Fragen, bei welchen Sie nur eine von mehreren Antworten auswählen müssen. Es erfolgt zu Beginn eine ausführliche Instruktion und Information, wie welche Aufgaben zu bearbeiten sind. Für die Prüfung haben Sie exakt 2 Stunden Zeit.
Nach der schriftlichen findet die mündliche Prüfung statt. Diese wird von uns organisiert und es wird eine Prüfungskomission gebildet. Diese besteht aus 4 Prüfer*innen, wobei einer den Prüfungsvorsitz führt. Unter den Prüfern befindet sich zudem ein Facharzt, in der Regel ein Psychiater. Ihre Selbsterfahrungsleiter befinden sich nicht in der Prüfungskommission, dies ist rechtlich untersagt. Die Prüfung ist unterteilt in zwei Abschnitte. Im ersten Abschnitt werden Sie in der Regel zu einem Ihrer beiden Falldarstellungen (s. unter Ambulanz - Falldarstellung Leitfaden) befragt. Beim zweiten Abschnitt handelt es sich um eine Gruppenprüfung. Die Gruppe wird im Vorfeld vor der Prüfung bereits durch uns zusammen gestellt und Sie werden informiert, mit wem Sie in einer Gruppe sind. Sie können im Übrigen auch Wünsche angeben, mit wem Sie in einer Gruppe geprüft werden möchten. Dazu wenden Sie sich bitte an Frau Lüdemann-Griese unter info@gfvt.de
Ob Sie zur Prüfung zugelassen werden, entscheidet in Niedersachsen das Landesprüfungsamt NiZzA, der niedersächsische Zweckverband zur Approbationserteilung. Der NiZzA erhält von uns alle Unterlagen und Bescheinigungen Ihrer Ausbildungsnachweise, die rechtlich gefordert sind für eine Prüfungsanmeldung. Damit wir Sie rechtzeitig zu Ihrer Prüfung anmelden können, halten Sie sich bitte unbedingt an folgende Fristen:
Prüfung im Frühjahr | Prüfung im Herbst | |
Abgabe aller Prüfungsunterlagen | 15. Dezember | 15. Mai |
Einreichen beider Falldarstellungen | 20. Oktober | 20. März |
Diese Fristen sind fix, wenn Sie sie verpassen, können wir Sie in aller Regel nicht mehr zu Ihrem gewünschten Prüfungstermin anmelden. Beachten Sie auch, dass die beiden Falldarstellungen vor Abgabe aller Prüfungsunterlagen eingehen müssen.
Die Ergebnisse der mündlichen Prüfung werden Ihnen unmittelbar am Ende der mündlichen Prüfung vom Prüfungsvorsitz mitgeteilt. Die Gesamtnote und das Prüfungszeugnis werden Ihnen schriftlich vom Landesprüfungsamt mitgeteilt. Sie können sich im Vorfeld schon die Lösungen des schriftlichen Teils auf der IMPP-Homepage ansehen, die etwa 4 Wochen nach der schriftlichen Prüfung online gestellt werden.
Wenn Sie eine Prüfung nicht bestehen sollten (was in der Regel eher selten ist), haben Sie das Recht, die Prüfung zu wiederholen. Dies organisiert dann das NiZzA.
Hier finden Sie die Gegenstandskataloge für die PP und die KJP-Prüfungen
Für die mündliche Prüfung müssen Sie zwei Falldarstellungen einreichen. Die Falldarstellung umfasst 15 bis max. 18 Seiten über den Therapieverlauf von zwei Ihrer Patient*innen. Zu einem dieser beiden Fälle werden Sie in der mündlichen Prüfung befragt. Zum Verfassen der Falldarstellungenkönnen SIe sich am Leitfaden zur Falldarstellung (weiter unten auf der dieser Seite) orientieren.
Wir empfehlen Ihnen, für die Falldarstellung Patienten zu nehmen, wo Sie das Gefühl haben, Sie haben die Problematik gut verstanden und Sie können sich hier gut bewegen. In der mündlichen Prüfung wird der Fokus darauf gelegt, wie Sie als Therapeut agieren. Wie haben Sie die Beziehung gestaltet, wie reagieren Sie auf Konfliktsituationen, wie haben Sie den therapeutischen Prozess gestaltet und ihn auf die individuellen Erfordernisse zugeschnitten, wie haben Sie Inhalte der Supervisionsstunden in der Therapie umgesetzt und wie haben Sie auf Schwierigkeiten reagiert? An diesen Leitfragen wird sich die mündliche Prüfung orientieren, zu der Ihre Falldarstellung die Basis bilden wird.
Demnach ist es auch empfehlenswert, Fälle zu nehmen, mit denen SIe wenigstens mehrere Stunden Psychotherapie durchgeführt haben. Grundsätzlich müssen aber keine Therapien abgeschlossen sein. Ihr*e Supervisor*in muss zudem die Falldarstellung mit unterzeichnen, die meisten bieten auch an, Korrektur zu lesen und geben Ihnen Korrekturvorschläge. Für die Verfassung der Falldarstellung sind aber Sie verantwortlich.
Die Gruppe besteht aus 3 - 4 Prüflingen. Sie wird im Vorfeld durch die Ausbildungsstätte zusammengestellt. Sie dürfen aber sehr gerne Wünsche äußern, mit wem Sie gerne geprüft werden möchten. Diese richten Sie bitte an Frau Lüdemann-Griese unter info@gfvt.de
In der Gruppenprüfung werden Sie in aller Regel zu einem Störungsbild befragt. Hier geht es um explizites Wissen über das Störungsbild sowie um therapeutische Implikationen bei Behandlungseinleitung, Beziehungsgestaltung, Behandlungsplanung, Therapieverlauf und Rückfallprophylaxe. Meist konzentriert sich die Prüfung auf ein Störungsbild, dass nicht in einer der Falldarstellungen der Gruppenteilnehmer*innen skizziert ist. Zudem werden die Fragen meist an einem Roten Faden aufgereiht, der sich vom Beginn der Behandlung bis zum Ende durchzieht.
Sie erhalten gezielt zur Vorbereitung auf die Prüfung ein Seminar "Prüfungsvorbereitung", sowohl für PP als auch für KJP. Diese sind standardisierter Teil Ihrer Curricula.
Unser Institut bietet zudem, speziell um die Prüfungsbedingungen zu erfahren, die sogenannte 2. Zwischenprüfung an. Bei dieser stellen wir die IMPP-Fragen im Originalformat unter Prüfungsbedingungen. Die Prüfungsfragen wurden von dgvt zur Unterstützung Ihres Prüfungserfolges erworben. Die Teilnahme an der 2. Zwischenprüfung ist freiwillig und kostenlos. Eingeladen werden die Prüfungskandidaten, die sich bereits zu einer Prüfung beim NiZzA angemeldet haben.
Daneben hat die dgvt einen Online-Prüfungstrainer eingerichtet, den wir Ihnen gerne empfehlen möchten:
Die DozentInnen unserer Seminare werden von uns routinemäßig gebeten, Wiederholungs- und Prüfungsfragen zum jeweiligen Seminar zu formulieren sowie Literaturstellen anzugeben. Dieser Bitte wird sehr unterschiedlich nachgekommen und die Qualität ist sehr heterogen. In der unten abgebildeten PDF finden Sie alle uns bislang vorgelegten Fragen und Aufgaben, inhaltlich orientiert am ICD und übergeordneten Themenbereichen der Verhaltenstherapie.
Darüber hinaus existieren mehrere empfehlenswerte Bücher, die gezielt auf die Approbationsprüfung vorbereiten, wie etwa die Bücher von Frau Rettenbach (Titel: Die Psychotherapie-Prüfung) oder das Konkurrenzwerk im Springer -Verlag von Frau Fink (Prüfungsfragen Psychotherapie).
Musteraufgaben gemäß IMPP finden sie als Download auf den Seiten der GfVT in der Rubrik "Wissenswertes". Darüber hinaus gibt es in dieser Rubrik allerlei Juristisches, z.B. das Psychotherapeutengesetz bzw. die dazugehörigen Verordnungen.
Außerdem stehen im IBT jeweils für KJP und PP Ordner mit kopierten impp-Prüfungen bereit. Diese können vor Ort (gegen Barzahlung) kopiert werden. Unsere Kapazitäten lassen ein Bereitstellen von Kopien auf Bestellung leider nicht zu.
Hinweis: Diese Datei/en ist/sind nur zu Ihrer persönlichen Verwendung. Vervielfältigungen und Veröffentlichungen bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung der Gesellschaft für Verhaltenstherapie Hannover/Hildesheim.
PP-Teilnehmer nutzen bitte den "Leitfaden für Falldarstellungen", MASPTVT-Teilnehmer*innen nutzen bitte die entspr. Version.
Leitfaden für Falldarstellung [PP]
Leitfaden für Falldarstellung nach MASPTVT Bern von 2016
KJP-Teilnehmer nutzen bitte den "Leitfaden zur Falldoku Borg-Laufs".
Leitfaden zur Falldoku von Borg-Laufs [KJP]
Auf Empfehlung von Frau Müller-Krahl stellen wir hier einen Link zum Thema Akademisches Schreiben zur Verfügung.